Hugo Winckler
mini|Hugo Winckler Hugo Winckler (* 4. Juli 1863 in Gräfenhainichen; † 19. April 1913 in Berlin) war ein deutscher Altorientalist.Winckler war ein Sohn des ersten Bahnmeisters der Stadt. Er studierte an der Universität Berlin bei Eberhard Schrader, dem Begründer der deutschen Assyriologie, und wurde am 24. Juni 1886 mit einer Arbeit über die Keilschrifttexte Sargons promoviert. Als Professor (ab 1904) für Orientalische Sprachen an der Universität Berlin beschäftigte sich Winckler mit Keilschriften. Bei Studien in den königlich-ägyptischen Archiven in Tell El-Amarna stieß er auf zwei Tafeln, die Keilschrift-Texte der kurz zuvor noch unbekannten hethitischen Keilschrift enthielten.
Auf seine Initiative hin begannen 1906 gemeinsam mit Theodor Makridi Ausgrabungen in Boğazköy im anatolischen Hochland. Die dort gefundenen Schrifttafeln belegten endgültig, dass es sich bei dem Ort um die Hauptstadt des hethitischen Reiches, Ḫattuša, handelte. Die Grabungen wurden 1907 bis 1912 fortgesetzt.
In seinem Aufsatz ''Vorläufige Nachrichten über die Ausgrabungen in Boghaz-köi im Sommer 1907'' stellte Winckler die Geschichte des hethitischen Großreichs dar, wobei er sich auf eine Reihe von Staatsverträgen in akkadischer Sprache stützte. Er leistete damit einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Geschichte des Vorderen Orients.
Auf Winckler geht auch die Gleichsetzung der „Hurri“ mit den Biblischen Hurritern zurück. Hugo Winckler propagierte auch den von seinem Gegner Karl Budde geprägten Begriff „Panbabylonismus“, um den von ihm postulierten weitreichenden Einfluss des assyrischen Denkens auf den israelischen Gottesgedanken zu beschreiben, den er als Echo des Astralkultes ansah. Damit spielte er im Babel-Bibel-Streit eine wichtige Rolle, da seine Vorstellung, die antike Geisteskultur und damit die gesamte abendländische Kultur gehe auf altorientalische Erkenntnisse und Errungenschaften zurück, noch weit radikaler als die gemäßigteren Anschauungen von Friedrich Delitzsch waren. Veröffentlicht in Wikipedia
-
1
-
2